"Unser erstes Treffen reicht zurück in die Siebziger Jahre, als Otto Ruthenberg mit dem 'Pro Musica Chor Berlin' nach Venedig kam, im Programm Motetten und Kantaten von J.S. Bach und A. Vivaldi. Es konnte für dieses höchst wirksame Konzert keinen würdigeren Rahmen geben als die Markus-Basilika; Die tausenden Anwesende waren ergriffen. Es folgte eine Reihe von Konzerten, die in die Annalen unserer Kulturgesellschaft eingehen sollten, u.a. Auftritte des 'Brass Ensembles der Philharmonie Los Angeles, der Gruppe' Musica Antiqua Köln' und des Ensembles 'Orlando di Lasso' aus München. In Erinnerung blieb insbesondere das Konzert von 'Pro Musica Chor Berlin' unter der Leitung von Otto Ruthenberg, mit der Aufführung der Motetten und Kantaten von J.S. Bach und A. Vivaldi. Im Jahr 2002 gab es eine triumphierende Rückkehr von Otto Ruthenberg nach Venedig, der uns im Palazzo Albrizzi (zur Eröffnung der Konzertsaison 2002=2003) die "CAPELLA SPANDOWIA" vorstellte: es war dies die Entdeckung einer Klangwelt aus längst vergangenen Zeiten, die uns in die herrliche Atmosphäre am Hofe der Medici des 16. Jahrhunderts zurückführte. Diese Erfahrung, die so positiv und einzigartig gewesen war, ermunterte uns dazu, die Rückkehr der 'CAPELLA SPANDOWIA' zu organisieren, dieses Mal gemeinsam mit dem 'Chorus Spandowia'. Das Konzert, das Ende Oktober stattfand, gehörte zu den musikalischen Höhepunkten des Jahres 2009, zum einen aufgrund des unbestreitbar hohen künstlerischen Niveaus dank der aufmerksamen und sensiblen Leitung durch Otto Ruthenberg, dessen Charisma im Laufe der Jahre gewachsen ist, und zum anderen durch die Auswahl der aufgeführten Werke. Zwei selten gehörte Komponisten wurden in dem äußerst raffinierten Programm gegenübergestellt - Salomone Rossi, genannt 'der Hebräer', der die Musik am Hofe der Gonzaga um 1600 repräsentierte auf der einen Seite und Nicolaus Zangius, einem deutschen Komponisten des 16. Jahrhunderts (Hofkapellmeister am Hofe zu Berlin). Zwei Welten, die so weit voneinander entfernt scheinen, sich musikalisch aber so sehr ähneln, und sich durch die unvergleichlich lebhafte und zauberhafte Aufführung des Berliner Ensembles zudem noch weiter annäherten. Der Zauber ging auch vom tieopolesken (umfassenden) Rahmen der Aufführung aus, zum Leben erweckt durch die anmutigen zeitgenössischen Kostüme (d. 16. Jhd.), die die Musiker der "CAPELLA SPANDOWIA" und die Sänger des Chores trugen. Der erste Teil des Programms beinhaltete Werke von Salome Rossi, unterbrochen von Instrumentalstücken. Es folgten Madrigale von Nicolaus Zangius. Mit "Frisch, fröhlich, habt ein guten Mut" endete das Konzert, das überzeugte durch seine Frische, die Freude am gemeinsamen Singen und Musizieren und durch eine Vitalität, die das überaus zahlreiche Publikum im Palazzo Albrizzi anzustecken vermochte - dieses dankte der ""CAPELLA SPANDOWIA" und dem "CHORUS SPANDOWIA" unter Leitung von Otto Ruthenberg dafür mit nicht enden wollenden 'Standing Ovations' und würdigte damit die bedeutsame gesangliche und instrumentale Leistung, Frucht einer strengen stilistischen Disziplin und der Schönheit der Gesangsstimmen.