Portativ
Das Portativ ist ein historisches Musikinstrument, das seine Blütezeit im Mittelalter und in der Renaissance
hatte. Im Barock wurde es aus der Musizierpraxis verdrängt. Obwohl das Portativ auf vielen Werken der Malerei
und der bildenden Kunst als Musikinstrument dargestellt ist, das von Engeln gespielt wird, wurde es kaum in
der Kirchenmusik verwendet. Die meisten Portativspieler waren Spielleute.
Im Gegensatz zum Regal, das
Zungenpfeifen besitzt, ist das Portativ ausschließlich mit Lippenpfeifen ausgestattet. Bei vielen Portativen
sind die Pfeifen in Fixmensur ausgeführt, das heißt, alle Pfeifen haben den gleichen Durchmesser, wodurch sich
über den Tonumfang ein leicht changierender Klang ergibt.
Ein wesentlicher Unterschied zu allen anderen
Orgeltypen einschließlich des Regals ist auch die Position der Klaviatur im Verhältnis zum Spieler. Der Spieler
stellt das Portativ im Sitzen auf seinen Schoß, oder er trägt es im Stehen an einem Riemen über seiner Schulter.
Er bedient die Klaviatur ausschließlich mit der rechten Hand, während er mit der linken Hand die Bälge betätigt,
die den Pfeifen Wind zuführen. Der Spieler sitzt so im Vergleich zu allen anderen Orgeltypen nicht direkt vor
der Klaviatur sondern in einem rechten Winkel zu ihr.
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